Zum Inhalt springen

3D-Modellierung mit OpenScat

3D-Design Programme, vor allem das Wort „CAD“, schrecken viele Nutzer durch vermeintlich hohe Komplexität ab. Meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass ein einfacher Start und ein „Auf gut Glück“ hier oft nicht funktionieren. Aber es gibt Alternativen zu den etablierten Programmen wie „Fusion 360“ oder „SolidWorks“. Ein sehr gutes Beispiel hierfür ist Tinkercad. Diese Web-Anwendung erlaubt es dem Benutzer, mit einer Art Bauklötzchen-System 3D-Modelle zu erstellen und diese für den 3D-Druck zu exportieren. In diesem Beitrag möchte ich aber etwas genauer auf die Open-Souce-Software „OpenSCAD“ eingehen. Der Fokus von TInkerCAD liegt auf der einfachen Bedienung, leider geht das oft auf Kosten der Funktionalität und, gerade bei komplexeren Designs, der Übersichtlichkeit. OpenSCAD ist eine Art Programmiersprache für 3D-Modelle, die durch ihre einfache Logik schnell zu erlernen ist. Zudem ist die Software für alle Desktop-Betriebssysteme kostenlos verfügbar. Mit OpenSCAD wird das Denken in einem Koordinatensystem gelernt und direkt umgesetzt, der Startpunkt eines Modells ist stets 0,0,0. Möchte man nun einen Würfel erstellen, geschieht dies mit dem Befehl:
cube([20,20,20]);


Dieser Befehl erstellt einen dreidimensionalen Würfel mit Kantenlänge x=20, y=20, z=20. Jetzt kommt die Frage „20 was?“ OpenSCAD gibt keine Einheit vor, es arbeitet nur mit numerischen Werten. Wie diese Werte importiert werden, hängt vom einlesenden Programm ab. Ich persönlich verwende immer Millimeter als Einheit. Mit dem Befehl „translate“ kann der Nullpunkt des Objekts geändert werden. Damit OpenSCAD weiß, welches Cube-Objekt verschoben werden soll, muss „translate“ vor dem Cube-Befehl stehen:
translate([20,0,0]) cube([20,20,20]);


Der Befehl verschiebt das Objekt „Cube“ um 20 Einheiten in der x-Achse. Wenn der Wert in einem der anderen Felder steht, wird der Würfel entweder auf y oder z um 20 Einheiten verschoben.

OpenSCAD bietet viele Möglichkeiten und Funktionen, das Titelbild zeigt z.B. ein Modell eines Rollwagens mit Schubladen für L-Boxxen der Firma Sortimo. Der Aufbau bleibt auch bei komplexeren Modellen gleich und dabei übersichtlich, da jedes Objekt einer Zeile Code entspricht.

Dieser Beitrag soll nur eine kleine Einleitung und Vorstellung des Programms sein, um Ihre Kreativität mit neuen Werkzeugen zu erweitern. Die englische Dokumentation von OpenSCAD ist vielfältig und erklärt alle Objekte, Parameter und Funktionen sachlich. Zudem gibt es das „Cheat-Sheet“ auf dem alle Funktionen aufgelistet sind:

Gerne zeige ich Ihnen die Software auch live oder erstelle Ihnen eine persönliche Schulung. Schreiben Sie mich hierfür einfach unverbindlich an.